Reha bei Hautkrebs
Malignes Melanom / sog. schwarzer Hautkrebs
In Deutschland erkrankten im Jahr 2016 etwa 23.200 Menschen an einem malignen Melanom der Haut. Frauen und Männer waren in etwa gleich betroffen. Seitdem im Jahr 2008 das Hautkrebs-Screening eingeführt wurde, werden mehr Melanome früher und häufiger diagnostiziert. In manchen Fällen reicht die chirurgische Entfernung eines Melanoms, ab einer bestimmten Größe und/oder Ausbreitung wird zusätzlich eine medikamentöse Tumortherapie zur Senkung des Rückfallrisikos empfohlen.
Fortschritte der Therapie des malignen Melanoms
Der medizinische Fortschritt der Krebsmedizin ist bei der Behandlung von Patient*innen mit malignem Melanom in fortgeschrittenen Stadien besonders gut sichtbar. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe gut wirksamer Medikamente gegen das Melanom (z. B. Immuncheckpointinhibitoren und zielgerichtete BRAF/MEK-Inhibitoren).
Durch die adjuvanten und palliativen Therapien mit neuen Substanzen, z. B. anti-PD1-Antikörper oder BRAF- oder MEK-Inhibitoren, ergeben sich auf der einen Seite deutlich verbesserte Therapiemöglichkeiten und ein verbessertes Überleben, auf der anderen Seite generiert sich durch das breite Nebenwirkungsspektrum und die Nebenwirkungshäufigkeit dieser Medikamente vermehrt onkologische Rehabilitationsbedürftigkeit.
Sog. heller oder weißer Hautkrebs
Neben dem sog. schwarzen Hautkrebs bieten wir auch eine Reha für Betroffene mit sog. weißem Hautkrebs an. Hierzu gehören die Plattenepithelkarzinome der Haut, Bowen-Karzinome und Basalzellkarzinome (früher "Basaliom" genannt). Die operative Entfernung mit Sicherheitsabstand steht zunächst im Vordergrund, je nach Größe und Lage des Hauttumors kommen auch eine Strahlentherapie oder systemische Therapien zum Einsatz.
Seltene Hautkrebserkrankungen
Auch Menschen mit seltenen Hautkrebserkrankungen wie dem Dermatofibrosarcoma protuberans (DFSP), anderen kutanen Sarkomen oder dem Merkelzellkarzinom profitieren unserer Erfahrung nach von einer onkologischen Rehabilitation.
Häufige Probleme von Patient*innen mit Hautkrebs:
- Postoperative Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen
- Wundheilungsstörungen
- Psychische Probleme
- Krankheitsbezogene Ängste
- Nebenwirkungen der Tumortherapie
- Erschöpfung
- Übelkeit, Appetitlosigkeit
- Erbrechen, Durchfall
- Anstieg der Leberwerte
- Hautausschläge
- Beeinträchtigungen von Herz, Lunge und Drüsen
Ziele unseres Reha-Programms:
Im Vordergrund unserer Anschlussrehabilitation nach Operation, Strahlen- und/oder medikamentöser Therapie wegen eines malignen Melanoms oder anderer Hautkrebserkrankungen steht die Wiederherstellung Ihrer körperlichen und psychosozialen Leistungsfähigkeit für Ihren Lebensalltag.
Hierfür haben wir ein ganzheitliches Konzept erarbeitet mit zahlreichen körperlichen, psychologischen und sozialen Angeboten, die Sie auf Ihrem Weg zurück in die Normalität unterstützen sollen. Wir binden Sie eng in den Planungsprozess Ihrer Reha mit ein und möchten damit Ihren individuellen Problemen und Bedürfnissen gerecht werden.
Unser Ziel ist es, mögliche gestörte Organfunktionen zu normalisieren bzw. wieder neu zu trainieren. Dabei können wir Ihnen auch Strategien mit auf den Weg geben, die Ihnen einerseits ermöglichen sollen, besser mit Ihrer Krebserkrankung umzugehen, die andererseits aber auch einen Beitrag leisten, das Risiko einer Wiedererkrankung zu verringern.
Speziell für berufstätige Menschen kann der Aufenthalt auch dazu dienen, die Wiedereingliederung in das Berufsleben besser vorzubereiten.
Unsere speziellen Rehabilitationsstrategien umfassen:
- Fachärztliche Erfassung von Folgeproblemen der Akutbehandlung und Begleiterkrankungen
- Erfassung und Einschätzung Ihrer psychosozialen Belastungen (psychische Probleme, Probleme in Partnerschaft, Familie oder Beruf)
- Ärztliche und psychologische Gesprächsgruppe für Patient*innen mit Hautkrebs: Information zu Erkrankung und Folgeproblemen, Umgang mit Medikamenten, Nebenwirkungsmanagement, Förderung der Krankheitsverarbeitung, Abbau von Ängsten, persönlicher Austausch mit anderen Betroffenen
- Wir stehen in engem Austausch mit Kolleg*innen der Klinik für Dermatologie und Venerologie des Hauttumorzentrums am Universitätsklinikum Freiburg sowie im Kontakt mit der Selbsthilfegruppe Hautkrebs Freiburg
Diagnoseübergreifende Angebote:
- Vorträge, Infoveranstaltungen und Gesprächsgruppen zu vielen Gesundheits- und Krankheitsthemen
- Physio-, Bewegungs- und Sporttherapie
- Psychosoziale Einzel- und Gruppenangebote (Informations- und Gesprächsgruppen, psychotherapeutische Einzelgespräche, Entspannungsverfahren)
- Künstlerische Therapien (Mal-, Musik-, Tanztherapie, Plastizieren)
- Sozial- und sozialrechtliche Beratung
- Ergotherapie bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, bei Nerven- und Gefühlsstörungen (Polyneuropathie)
- Ernährungsberatung und Kochstudio
- Fachonkologische Gesundheits- und Krankenpflege und Beratung, Wundexperten